Das kleine Jägerlexikon-Allgemeines
Wundbett:
Platz an dem sich verletztes, krankes Wild ablegt. Meist so, dass es den kommenden Feind früh wittern kann.
Kugelriss:
Bodenverwundung, verursacht vom Geschoss bei einem Fehlschuss.
Abfangen:
Wild mit der "kalten Waffe" (Messer) erlösen.
Schweiß:
Blut aller Wildarten.
Bail, die Bail:
Eine Situation, bei der ein Hund Wild stellt und anhaltend Standlaut gibt.
Krankfährte:
Fährte, die das verletzte Wild bei der Flucht hinterlässt.
Widergang:
Das verletzte Wild rennt scheinbar kreuz und quer hin und her. Oft liegt es nach Widergängen im Wundbett. Widergänge sollen den kommenden Feind verwirren.
Rückwechsel:
Das Wild geht ein Stück auf der eigenen Fährte zurück. Auch das soll Feinde verwirren.
Losung:
Kot vom Wild.
Ansprechen:
Beurteilen des in Anblick gekommenen Wildes. Art, Alter, Geschlecht, äußerlich sichtbarer Gesundheitszustand usw.
Anblick:
Wild, welches der Jäger bei der Jagd zu Gesicht bekommt.
Klagen:
Schmerzäußerung von Wild.
Aufbaumen:
Ansitzeinrichtung erklimmen, das Aufsuchen der Schlafbäume bei Flugwild.
Abbaumen:
Ansitzeinrichtung verlassen.
Aufbrechen:
Eröffnen der Bauchhöhle und ausweiden von erlegtem Wild.
Luder, Luderplatz:
Eine Stelle im Revier, an der zulässige Schlachtabfälle (Luder) ausgebracht werden, um gezielt Raubwild, Raubzeug zu bejagen.
Raubwild:
Raubtiere, die per Gesetz als Wild definiert werden und dem Jagdrecht unterliegen. Z.B Fuchs, alle Marder, Wolf, Bär, Luchs.
Raubzeug:
Raubtiere, die nicht dem Jagdrecht unterliegen und nicht per Gesetz als Wild definiert sind. Z.B Marderhund, Waschbär, verwilderte Hauskatzen.
Reh-Deutsch, Deutsch-Reh
Bock:
männliches Reh ab dem 3. Lebensjahr.
Bockkitz:
männliches Reh 0. - 1.Lebensjahr.
Jährling:
Bock 1. - 2. Lebensjahr.
Geis:
weibliches Reh ab dem 3. Lebensjahr.
Geiskitz:
weibliches Reh 0. - 1. Lebensjahr.
Schmalreh:
Weibliches Reh 1. - 2. Lebensjahr.
Geltgeis:
Extrem altes, weibliches Reh.
Knopfbock:
Ein Bock, der als Kopfschmuck nur kleine Knubbels (Knöpfe) trägt.
Spießer, Forkler:
Ein Bock, dessen Gehörnstangen keine Vereckungen haben.
Gabler:
Ein Bock, dessen Gehörnstangen je 2 Vereckungen haben.
Sechser:
Ein Bock, dessen Gehörnstangen je 3 Vereckungen haben.
Ungerader Sechser:
Ein Bock, dessen Gehörnstangen auf einer Seite 3, auf der anderen weniger Vereckungen haben.
Gehörn:
Kopfschmuck, Trophäe vom männlichen Reh.
Bast:
Gut durchblutete Haut, die das Gehörn während des Wachstums schützt und ernährt.
Äser:
Maul.
Windfang:
Nase.
Lauscher:
Ohren.
Lichter:
Augen.
Spiegel:
Hinterteil vom Reh.
Schürze:
Erkennungsmerkmal eines weiblichen Reh`s, befindet am Spiegel und ist meist bei einem Reh in der Winterdecke eindeutig sichtbar.
Pinsel:
männliches Geschlechtsteil.
Feuchtblatt:
weibliches Geschlechtsteil.
Spinne:
Gesäuge.
Setzen:
Geis in der Geburt.
Brunftkugeln:
Hoden.
Waidloch:
After.
Schalen:
Hufe.
Decke:
Haarkleid.
Verfärben:
Wechsel vom Sommer- zum Winterfell und umgekehrt.
(Ver)fegen:
Fegen: Markieren des Reviers durch scheuern des Gehörns an kleinen Bäumchen, Sträuchern, Ästen.
Verfegen: Abgestorbenen Bast durch scheuern an Bäumchen und Zweigen vom Gehörn entfernen.
Abwerfen:
Abstoßen des Gehörns vor dem Winter.
Plätzen:
Markieren des Reviers/Einstand durch Bearbeiten des Bodens mit den Schalen. Hierbei wird ein Sekret aus den Zwischenzehendrüsen abgegeben.
Schrecken:
Warnlaut vom Rehwild.
Blatten:
akustische Lockjagd auf den Rehbock in der Brunft im Juli/August, ursprünglich mit einem Buchenblatt.
Sau-Deutsch, Deutsch-Sau
Rotte:
Herdenverband. Eine Rotte besteht aus der Leitbache, weiteren weiblichen Tieren, Überläufern und Frischlingen. Erwachsene Keiler gesellen sich nur während der Paarungszeit zur Rotte.
Bache:
weibliches, erwachsenes Schwein.
Keiler:
männliches, erwachsenes Schwein.
Überläufer:
"Teenager" Schweine beiderlei Geschlechts.
Frischlinge:
Neugeborene und sehr junge Schweine, Schweine mit der typischen Streifenzeichnung.
Haupt:
Kopf.
Lichter:
Augen.
Gebrech:
Rüssel vom Wildschwein.
Gewaff, Waffen:
Trophäe vom Keiler. Obere Eckzähne = Haderer, untere Eckzähne = Gewehre.
Haken:
untere Eckzähne Bache.
Wurf:
Vorderer Kopf vom Wildschwein.
Teller:
Ohren vom Wildschwein.
Strich/e:
Gesäuge.
Schwarte:
Fellkleid.
Federn:
Borsten auf der Rückenlinie.
Pürzel:
Schwanz
Quaste:
Puscheliges Ende am Schwanz.
Gebräch:
von Wildschweinen aufgewühlter Boden.
Wurfkessel:
"Kreissaal" und Kinderstube in den ersten Tagen nach dem Frischen.
Mahlbaum:
Mit Buchenholzteer eingestrichener Stamm. Dient zur Parasitenbekämpfung, zur Körperpflege und steigert das Wohlbefinden. Schwarzwild steht auf den Geruch von Buchenholzteer.
Suhle:
Große "Pfütze". Das Suhlen dient der Körperpflege, der Parasitenbekämpfung und steigert das Wohlbefinden.
Rauschzeit:
Paarungszeit.
Frischen:
Bache in der Geburt.
Hündisch-Deutsch, Deutsch-Hündisch
Behänge:
Ohren.
Schwamm:
Nase.
Fang:
Maul.
Läufe:
Beine.
Rute:
Schwanz.
Schnalle:
Geschlechtsorgan der Hündin.
Nässen:
"Kleines Geschäft".
Lösen:
"Großes Geschäft".
Färben:
Blutiger Ausfluß während der Läufigkeit der Hündin.
Anrüden:
ermuntern.
Schnallen:
Ableinen.
Abliebeln:
loben.
Genossen machen:
nach einer erfolgreichen Nachsuche den Hund mit einem Brocken der Beute belohnen.
Abtragen:
Hund aus dem Vorstehen weg tragen.
Halsung:
Halsband.
Schweißriemen:
Ein zur Nachsuche benötigter, stabiler Riemen.
Sichtlaut:
Bellen des Hundes, während er Wild verfolgt das er sehen kann.
Spurlaut:
Bellen des Hundes, während er mit tiefer Nase die Spur von Hase oder Fuchs verfolgt.
Fährtenlaut:
Bellen des Hundes, während er mit tiefer Nase die Fährte von Schalenwild verfolgt.
Waidlaut:
Äußerst unerwünschtes Bellen des Hundes, ohne jeglichen Kontakt zu Wild, ohne Grund. Bei manchen Rassen führt der Waidlaut des Hundes zum Zuchtauschluß.